Hallo,
wer sich Donnerstagabend über jede Menge Blaulicht im Ort gewundert und aus dem Fenster gesehen hat, wird sich über eine Drehleiter gewundert haben, die gemeinsam mit der Ascheberger Feuerwehr ausgerückt ist.
Unsere Kameraden der Feuerwehr Plön unterstützten uns bei einem Übungsabend mit dem Spezialfahrzeug, denn wir hatten die Gelegenheit erhalten, nach langer Zeit mal wieder am Hotel Whitman üben zu können.
Die Parkplatzsituation am Hotel ließ es am gestrigen Abend mal zu, dass wir uns mit den Fahrzeugen der FF Ascheberg und der Plöner Drehleiter auf dem Grundstück des Hotels aufstellen konnten.
Da das nur selten mal möglich ist, haben wir die Gelegenheit genutzt und konnten die Bundesstraße 430 in dem Bereich nach der Aufstellungsphase schnell wieder frei machen.
In einem Realfall wird das vermutlich nicht möglich sein, da für dieses Objekt noch wesentlich mehr Rettungskräfte erforderlich sein werden und der Parkplatz meist sehr vollgestellt ist.
Angenommen wurde eine starke Rauchentwicklung im Erdgeschoss/Kellerbereich des nördlichen Hotelgebäudes hinter dem Restaurant mit starker Verrauchung des Treppenhauses und einer vermissten Person im Bereich des 3 Stocks.
Es erfolgte ein Innenangriff zur Personensuche durch einen Trupp mit Atemschutzgeräten, die sich über das Treppenhaus in den 3. Stock vorarbeiteten.
Parallel wurde die Drehleiter durch die Plöner Kameraden im Bereich der Feuerwehrzufahrt in Stellung gebracht, nachdem sich unser Katastrophenschutzfahrzeug für eine unabhängige Wasserversorgung in Seenähe aufgestellt hatte.
Nach kurzer Suche wurde die „Person“ (unsere Übungspuppe) im 3. Stock gefunden und musste für den Transport auf der Rettungstrage vorbereitet werden, die sich am Transportkorb der Drehleiter befindet.
In dieser Phase spielte der „böse Einsatzleiter“ noch den Ausfall eines Kameraden des Angriffstrupps ein, der plötzlich über dem Patienten zusammenbrach.
Für diese Wahrscheinlichkeit steht vor dem Gebäude ein weiterer Trupp unter Atemschutz bereit, der sogenannte Sicherheitstrupp, der jetzt zum Einsatz kommt, um den Kameraden möglichst schnell aus dem Gebäude zu retten.
Ein weiterer Trupp unter Atemschutz wurde bereitgestellt, um gegebenenfalls weitere Unterstützung zu gewährleisten.
In einer gemeinsamen Kraftanstrengung konnte in der Folge der Patient über die Drehleiter auf den Boden gebracht werden, um ihn an den Rettungsdienst zu übergeben und auch der mittlerweile wieder ansprechbare Kamerad des Angriffstrupps konnte durch den Sicherheitstrupp über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht werden.
Die nächste Phase wäre die eigentliche Brandbekämpfung gewesen, auf die wir aber auf Grund der fortgeschrittenen Zeit und der Möglichkeit von Schäden durch Löschwasser im Gebäude verzichtet haben.
Dieser Übungsabend hat mal wieder allen Einsatzkräften vermittelt, wie wichtig eine gute Ausbildung, insbesondere auch der Atemschutzgeräteträger ist, die bei einem derartigen Einsatz schnell an den Rand ihrer Kräfte geführt werden.
Daher ist es so wichtig, bei möglichst vielen jungen Kameradinnen und Kameraden für die Aufgabe eines Atemschutzgeräteträgers zu werben und eine anspruchsvolle Ausbildung zu gewährleisten.
Nachdem noch einige Kameradinnen und Kameraden aus Ascheberg die Möglichkeit nutzen konnten, einmal im Drehleiterkorb „mitzufahren“ und die Marschbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt war, rückten wir wieder in unser Feuerwehrgerätehaus ein.
In konzertierter Aktion wurden die Fahrzeuge wieder mit trockenen Schläuchen und gefüllten Atemluftflaschen aufgefüllt, um schnell wieder für einen echten Einsatz gerüstet zu sein.
Im Anschluss erfolgte die entsprechende Manöverkritik bei einem kalten Getränk, bevor sich die Kameraden aus Plön wieder Richtung Plön verabschiedeten.
Wir bedanken uns für die tolle Unterstützung unserer Übung durch die Kameraden aus Plön.
Michael Struß
Gemeindewehrführer Ascheberg